Mehr als jede dritte Ehe wird derzeit in Deutschland geschieden. Ebenso sind auch nicht verheiratete Paare heute vergleichbaren Belastungsfaktoren ausgesetzt. Natürlich wird es immer wieder vorkommen, dass 2 Menschen nach einer gewissen Zeit realisieren, dass sie doch nicht zueinander passen. Aber auch wenn es eine wirklich große Liebe ist, ist damit ein glückliches Zusammenleben über Jahre keineswegs garantiert. Es sind meist die äußeren Faktoren, die eine Beziehung schwer belasten können: Stress im Job oder Job-Verlust, Spagat zwischen Beruf und Familie, finanzielle Sorgen, Krankheit, Erziehungsprobleme, pflegebedürftige Eltern usw. Langjährige Beziehungen durchlaufen Phasen, die geprägt sind von aktuellen Vorkommnissen und im Rahmen dieser entwickelt und verändert sich Beziehung, so wie die Menschen, die diese Beziehung leben. Schafft man es nicht, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, kann es schnell zu einer Schieflage in der Beziehung kommen.
Im Rahmen einer Paar-Beratung schafft man mit Hilfe des neutralen Dritten, die „Baustellen“ zu identifizieren und Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Aber auch, wenn es schon zu spät ist und man eine Trennung nicht mehr abwenden kann, ist Paar-Beratung durchaus sinnvoll. Insbesondere wenn Kinder involviert sind, ist es wichtig, eine gute Basis für einen möglichst stressfreien Umgang in der Zukunft zu finden. Trennung ist immer ein sehr schmerzlicher Prozess. Man ist konfrontiert mit der eigenen Unzulänglichkeit. Damit beide seelisch möglichst unbeschadet diese negativ geprägte Phase durchstehen, ist es hilfreich, sich an der Seite eines Dritten, der emotional nicht beteiligt ist, durch die vielen jetzt notwendigen Veränderungen, die zwangsläufig eingeleitet werden müssen bzw. die sich aus der Situation heraus ergeben, navigieren zu lassen. Fairness und die gleichberechtigte Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse ist dabei das Leitziel. Die Beteiligten selber agieren in solchen Momenten viel zu emotional, als dass sie sachlich mit der Situation umgehen können.